Also wirklich, diese Mischung aus Wissenschaft und vag spiritualistischen Intuitionen kann doch nicht der Mittelpunkt einer neuen Sicht auf Wissenschaft, Politik und Religion sein. Bruno Latour (Resümee erhaltener Kommentare)

Ihr habt mich gefunden! Hallo! Hello! Grüezi.

Als Freischaffende, freie Denkerin liebe ich es, Neues, zuweilen in der gezeigten Form Ungewohntes zusammenzubringen. Grundsätzlich bewege ich mich an der Schnittstelle von Architektur, Städtebau & einem auf die Menschen fokussierten Blick aufs Bauen. Denn ein solcher kann deren Bedürfnisse & Erfahrungen einbeziehen. – Einer meiner Schwerpunkte ist die FRAUENforschung, wobei mich weniger die einzelne Frau als Figur denn die Frage interessiert, wie sie als Architektin mit den Menschen und ihren Anliegen arbeitet. Menschen sind es, für die gebaut wird – jedenfalls gebaut werden sollte!

Mit Gisela Vollmer, unter Mitarbeit von weiteren Frauen, habe ich beispielweise Terraingewinn. Aspekte zum Schaffen von Schweizer Architektinnen von der Saffa 1928 bis 2003 (Auszug hier) herausgegeben.

Vielfalt leben

Mein Métier ist mehrheitlich das Schreiben. Nicht das Bauen. Auch Texte wollen entworfen werden! Als Gutachterin im damaligen Hochbauamt der Stadt Zürich habe ich seinerzeit Bauvorhaben begutachtet und Architektinnen und Architekten sowie Bauwillige beraten. Später war ich leitende Redaktorin der Fachzeitschrift TEC21, (ehemals SI+A), dann jahrelang Mitschreibende beim Onlinemagazin von Swiss-Architects respektive World-Architects.com. Exemplarisch genannt seien Alte und junge Meister – und ihre Kritiker (1998), Gekrümmt, offen, bescheiden – oder: Gekerbt, porös, verhandelbar (2020), Eine Ecke, wo die Welt weit, weit weg ist (2011) oder Blick über den Tellerrand (2014).

Heute gehe ich meine Themen selbständig an – bin wirklich eine frei Schreibende. Über den Schweizer Architekten & Städtebauer, Freigeist & architektonischen Querdenker René Haubensak (1931–2018) ist jüngst das erste monografische Werk erschienen, genannt René Haubensak. Ein Architekt sui generis.

Frühere Texte etwa sind Buchbeiträge in Nachkriegsmoderne Schweiz (>), das Vorwort in Marc Angélils Lesebuch Indizien (>), Schulen in Deutschland – zur Situation in der Schweiz (>) – sowie ein Gespräch mit Gion A. Caminada anlässlich der Verleihung des Prix Meret Oppenheim 2010 (>).

Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns. Rumi

Intuition und Erfahrungswissen einbeziehen

Nach René Haubensak ist derzeit eine Arbeit über den Schweizer Architekten, Psychologen & Kosmologen Hans U. Imesch im Tun. Imesch arbeitet stark mit Intuition, jedoch nicht verstanden als so genannte Eintagsfliege, sondern als wissenschaftlich erschliessbares Gebiet, das das herkömmliche Arbeiten unserer stark auf rationales Denken ausgerichteten Zeit ergänzt, ja erweitert. Gleichzeitig treibt mich das Thema BeHAGlichkeit um, spannend ist auch die GeMUeTlichkeit. Wichtig ist mir stets auch das Thema Wohnlichkeit, die mit dem GeWOHNten verbunden ist.

Wenn es doch endlich einmal gelänge, in unserer Sprache ein Wort einzuführen, welches Denken und Fühlen nicht trennt. Ich habe es satt, mich immer für das eine und damit gegen das andere entscheiden zu müssen. Ilse Aichinger

Gleichwertigkeit in der Differenz

Forschen treibt wohl viele von uns an. Es gibt viel Interessantes und Spannendes zu entdecken, Zusammenhänge zu erkennen oder gar neuere Gedankenfelder weiter oder beiter zu erschliessen. ausgegrenzt und abgewertet. Standard versus Differenz in Architektur und Städtebau der Moderne (Auszug hier) ist das Ergebnis meiner Dissertation, angesiedelt und betreut zwischen der ETH Zürich sowie der Uni Basel. In Anbetracht eines Bejahens und Wollens von Vielfalt sind Frauen & Männer & jedwede Kombinationen dazwischen eben nicht gleich, sondern verschieden. Aber gleichwertig – das ist das Wesentliche! Andersartigkeit kann nicht Abwertung sein. Vielmehr geht es um Respekt und gegenseitige Anteilnahme.

Geforscht habe ich weiter etwa mit Eliana Perotti und ihrem Team zur SAFFA 1958, einer Frauenausstellung am Zürichsee vom Sommer 1958. Hierzu ist eine Publikation in Bearbeitung. Ebenfalls in Zusammenarbeit mit Eliana sowie mit Katia Frey entstand ein Beitrag im Buch Theoretikerinnen des Städtebaus (hier).

Hinter jeder binären Ordnung verbirgt sich – auf einer verdeckten, latenten Ebene – die Geschlechterordnung. […] Überall da, wo Form vor Materie, […] Subjekt vor Objekt ausgezeichnet wird, wo Kultur über Natur, Geist über Körper, Vernunft über Gefühl gestellt wird, – überall da ist in den Subtext der Theorie die Geschlechterordnung, der Dualismus des Männlichen und Weiblichen eingeschrieben. Cornelia Klinger

Über konstruktive Ideen, Hinweise oder Fragen zum einen oder andern hier angesprochenen Thema freue ich mich.

Curriculum vitae

Inge Beckel
dipl. Arch. & Dr. sc. ETH Zürich /
Fachjournalistin SFJ
CH–7413 Fürstenaubruck

inge@beckel.ch
hello@ingebeckel.ch
M +41 78 660 53 09

Wünschenswert wäre ein Zusammengehen der grossen und der vielen kleinen Geschichten, ja der Geschichtsfetzen – bis ein weltweites Geflecht entsteht, das alle Sprachen und Erzählungen mit allen anderen verbindet. Édouard Glissant
 

Impressum
Herausgeberin und Texte: Inge Beckel
Webdesign: Cornelia Staffelbach und Jam’on digital